Kindertagesstätte Lohnsfeld - Konzeption

Gliederung

1. Logo / Deckblatt
2. Vorwort
3. Kind mit Rucksack
- a) Pädagogische Ziele und Erklärung
- b) Bildungsbereich
4. Formen und Prinzipien der pädagogischen Arbeit
- a) Bild vom Kind
- b) Rolle der/des Erzieherin/ Erziehers
- c) Beobachtung
- d) Dokumentation von Entwicklung
5. Einrichtungsspezifische, ausgewählte Schwerpunkte
- a) Altersmischung - Qualität die sich daraus ergibt!
- b) Anmeldung und Aufnahme
- c) Eingewöhnung
- d) Sozialer Bereich
- e) Freispiel
- f) Regeln im Hof und Haus
6. Vorschule
7. Die Bewältigung des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule
8. Teamarbeit
9. Zusammenarbeit mit den Eltern

- a) Elternarbeit führt zur Integration der Eltern
- b) Ziele für die Elternarbeit
- c) Information für Eltern
- d) Angebote für Eltern
10. Elternausschuss
11. Förderverein
12. Öffentlichkeitsarbeit
13. Unsere Einrichtung stellt sich vor

- Träger der Einrichtung
- Personal der Einrichtung
- Lage der Einrichtung
- Größe der Einrichtung
- Art der Einrichtung
- Einzugsbereich
14. Öffnungszeiten
15. Ferienzeiten

 

2.) Vorwort

In unserer Konzeption möchten wir Ihnen unsere Einrichtung, und unsere pädagogische Arbeit vorstellen. Ziel dieser Konzeption ist es, unsere Arbeit transparent, kontrollierbar und nachvollziehbar zu machen. Sie ist unser Leitfaden und ihre Orientierungshilfe für unsere Arbeitsweise. Die Konzeption gibt Ihnen als Eltern die Möglichkeit, sich mit den Inhalten und Zielen unserer pädagogischen Arbeit auseinanderzusetzen.

Rechtlicher Rahmen für unsere Arbeit ist die Erziehungs- und Bildungsempfehlung für Rheinland-Pfalz, das Kindertagesstättengesetz und das Kinder- und Jugendhilfegesetz des Landes Rheinland-Pfalz sowie die Vorgaben der Verbandsgemeinde Winnweiler als Träger.

Wir werden unsere Konzeption bei Bedarf überprüfen, weiterentwickeln und gegebenenfalls ändern, bzw. vervollständigen. Lesen Sie deshalb die Konzeption in Ruhe durch und versuchen Sie, sich in die Welt der Kindertagesstätte, die auch die Welt Ihres Kindes ist, hineinzuversetzen.

Wenn wir kindliches Plappern als Segen erkennen, werden wir es nicht mehr mit Lärm verwechseln.
(Die einfachen Wahrheiten des Lebens)

 

3.) Kind mit Rucksack

3a) Pädagogische Ziele

- Selbstständigkeit
- Verantwortung
- Werte
- Lernen

3b) Bildungsbereiche

Bereiche:
a. Wahrnehmung
b. Sprache
c. Bewegungserziehung
d. Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehungen
e. Künstlerische Ausdrucksformen
f. Naturerfahrung - Ökologie
g. Religiöse Bildung
h. Körper – Gesundheit und Sexualität
i. Naturwissenschaftliche Bildung
j. Mathematische Bildung
k. Medien

a. Wahrnehmung

Wahrnehmung ist ein aktiver Prozess, bei den das Kind Informationen und Eindrücke mit allen Sinnen aufnimmt.
Diese werden individuell ausgewählt, strukturiert, bewertet und gespeichert. Dabei spielt die persönliche Befindlichkeit des Kindes eine entscheidende Rolle, da die Informationen entsprechend ausgewertet werden.

Wahrnehmung erfolgt über:
- Fernsinne (Auge, Nase, Ohren und Mund)
- Körperwahrnehmung (Erfahrung der Körpergrenze, von Temperatur und Feuchtigkeit, der inneren Befindlichkeit)
- Emotionale Wahrnehmung (Wahrnehmung von Beziehung, Liebe, Wut und Angst)
Das Zusammenspiel der einzelnen Sinne ist sehr wichtig und muss daher ganzheitlich gefördert werden.

Deshalb bieten wir unseren Kindern:
- Gute Beziehungen durch Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und Echtheit (eigene Gefühle zeigen und ehrlich sein) aufzubauen
- Wahrnehmungserfahrungen mit allen Sinnen zu machen (vielfältiges Material zur Verfügung stellen, benennen und beschreiben)
Wahrnehmung ist die Grundlage der Intelligenz und Persönlichkeitsentwicklung.

„Erzähle mir und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere, lass es mich tun und ich begreife.“
(Konfuzius)

b. Sprache

-Emotionale Zuwendung, die sich auch in der Sprache ausdrückt
-Intensive Arbeit mit sprachbezogenem Material
-Bsp. Bilderbücher, Geschichten, Stuhlkreis ...
-Indirektes Verbessern, d.h positive Besserung
-Bei Sprachproblemen unterstützen
-Sprachförderkraft im Haus, ersetzt aber keine logopädische Förderung in Einzelfällen
-Sprachliche Leistung der Kinder wertschätzen (-----> denn nur so kann es sich mitteilen und zu anderen eine Beziehung aufbauen)
-Verniedlichungen vermeiden
-Sprachanregendes Umfeld
Bsp. Stuhlkreis, Lieder, zum Gespräch anregen, Fragen stellen ...
-Interesse für andere Sprachen wecken
-z. B. Englisch spielerisch anbieten oder Sprache von Ausländer in Gruppe
-Neugier für Schrift unterstützen, wie bspw. eigenen Namen schreiben, Text im Bilderbuch
-Gesprächsregeln (ausreden lassen, zuhören)

Wir respektieren die Gespräche der Kinder und bringen ihnen Anerkennung entgegen, indem wir aufmerksam zuhören und sie wertschätzen. Wir möchten gemeinsam mit Ihnen, liebe Eltern, dem Kind ermöglichen, dass es bis zum Eintritt in die Schule aktiv und passiv fähig ist, an einem Gespräch teilzunehmen. Sprache ist der Schlüssel zur Welt, das wichtigste Kommunikationsmittel. Kommunikation ist keineswegs nur gesprochene Sprache. Non-verbale Zeichen, wie z. B. Blickkontakt, Körperbewegung, Mimik, Gestik und Tonfall der Stimme ... sind wesentliche Elemente von Kommunikation und Spracherwerb.

c. Bewegungserziehung

Bewegung bedeutet
-Fallen lernen
-Überschüssige Energie abbauen
-Sauerstoff tanken
-Ins Gleichgewicht kommen
-Raum und Lage erfahren
-Aggressionen abbauen
-Bessere Merkfähigkeit
-Sich auf Menschen zubewegen

Kinder brauchen eine „bewegte Kindheit“. Sie brauchen ausreichend Lebens- und Bewegungsraum, um vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Ihre gesunde körperliche Entwicklung hängt davon ab, wie viel Ganzkörpererfahrung sie machen. Bewegung trainiert nicht nur die Muskulatur, sondern auch Geist und Psyche. Sie vermittelt Raum- und Zeiterfahrung, die für die intellektuelle Entwicklung des Kindes bedeutsam sind. In der Bewegung lernen Kinder, ihren Körper im Raum und innerhalb der Gruppe zu koordinieren, sich selbst und andere einzuschätzen. In Bewegung entdecken sie neuen Entfaltungsraum und lernen Grenzen kennen. Bewegung ist ein Tor zum Lernen. Wir bauen Bewegungserziehung auf vielfältige Weise in den Alltag ein. Dazu gehören Turnstunden, Spaziergänge, Kreisspiele, Tobe- Ecke, häufiges draußen spielen, Waldtage usw. .

d. Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehungen

Unsere Kindertagestätte ermöglicht Ihrem Kind einen erweiterten Erfahrungs- und Lebensraum zur Gestaltung von Beziehungen und gibt ihm die Chance seine sozialen Kontakte zu erweitern und neue Bezugspersonen zu finden. Die Kinder werden angeregt, ihren eigenen Interessen zu verfolgen, sowohl auch die Bedürfnisse der anderen Kinder oder der Gesamtgruppe zu berücksichtigen. In unserer Einrichtung finden die Kinder vielfältige Möglichkeiten, um Beziehungen aufzubauen, wie z. B. :

-Im Gruppenraum
-Im Hof
-Bei Rollenspielen
-Im Freispiel
-Bei Gruppen übergreifenden Angeboten
-Bei gezielten Aktivitäten
-Bei Ausflügen und Festen und Feiern

Menschliches Zusammenleben erfordert:

-Jedes Kind als Individuum anzunehmen
-Eigene Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken
-Für sich selbst einstehen
-Sich in den Anderen hineinversetzen
-Freundschaften finden
-Verantwortung für sich selbst und für andere übernehmen
-Äußere Umgangsformen lernen und Personen wertschätzen (Höflichkeiten, Bitten, Danken, Grüßen, Blickkontakte)
-Grenzen annehmen und Regeln hinterfragen -------- denn gewisse Regeln geben Sicherheit und erleichtern ein soziales Miteinander.

e. Künstlerische Ausdrucksformen

Neben der Sprache liegen wichtige Ausdrucksformen für Gefühle, für Geschichten, für Botschaften nach außen, im musisch - kreativen Bereich. Durch die Nutzung von gestalterischen Mitteln wie Zeichnen, Malen, plastisches Formen und von Musik oder dem eigenen Körper bilden wir unsere Ausdrucksmittel (Sprache, singen und Bewegung) vielfältig aus. In unserer Kindergarteneinrichtung hat deshalb die Beschäftigung mit all diesen Ausdrucksformen einen großen Stellenwert.

GESTALTERISCH- KREATIVER BEREICH
Der Umgang mit Gestaltungswerkzeugen wie Stifte; Pinsel und Schere kann im Rahmen unserer Arbeit kennengelernt und geübt werden. Damit ist zugleich die Entwicklung feinmotorischer Fähigkeiten, Kreativität, Fantasie und ästhetisches Empfinden gefordert.

MUSIKALISCHER BEREICH
Musik und die Möglichkeit zum musikalischen Ausdruck haben eine positive Wirkung auf die Entwicklung ihres Kindes (Intelligenz, Sensibilisierung von Sinnen, Sprachentwicklung etc.).
Wir möchten den Kindern die Gelegenheit zur Entfaltung ihrer musikalischen Anlagen geben, ihnen ermöglichen, eigene Gefühle und Erfahrungen musikalisch auszudrücken sowie einen eigenen Zugang zur Musik zu finden.

THEATER, MIMIK, TANZ
In diesen Bereichen fließen die Elemente aus dem gesamten musisch- kreativen Bereich ineinander. Die Kinder lernen durch die Darstellungsformen wie Theater, Schattenspiel und Puppenspiel sich selbst zum Ausdruck zu bringen sowie ihren Körper und dessen Ausdrucksmöglichkeiten besser kennen.

f. Naturerfahrung – Ökologie

Da der Mensch ein Teil der Natur ist und sein gesamtes Leben davon beeinflusst wird, geben wir den Kindern Raum um Naturerfahrungen zu sammeln. Mit praktischen Erfahrungen und echten, intensiven Naturbegegnungen sollen Interesse und Freude geweckt werden. Wenn diese Faszination empfunden wird, sind auch die „Augen und Ohren“ offen für das Aufnehmen und Verstehen von Zusammenhängen. „Nur was ich kenne, kann ich auch lieben.“

Dabei sind uns folgende Themen wichtig:
-Jahreszeiten
-Lebenszyklen (Tod und Vergehen, Keimen/Gebären und Wachsen)
-Lebensmittel
-Sorgsamer Umgang mit Ressourcen beobachten und einüben
-Müll/Wertstoff

g. Religiöse Bildung

Kinder wollen hinter die Dinge schauen, sie stellen Sinnfragen und wollen wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen. Sie entwickeln ein Bild von sich selbst und den anderen.
Da unsere Kultur von Religion geprägt ist, vermitteln wir den Kindern Werte (Tischsitten, Höflichkeit, Toleranz, ...) und Normen (Regeln ...). Wir binden die Religion in unseren Alltag durch, z. B. Rituale (Tischgebete), Symbole (Kreuz), Stillübungen mit ein und feiern christliche Feste (z. B. Ostern, Weihnachten, St. Martin, Erntedank, Nikolaus).

h. Körper, Gesundheit und Sexualität

Jedes Kind hat ein natürliches Interesse an seinem Körper. Im liebevollen Umgang mit dem Körper entwickeln sie ein bejahendes Körpergefühl. Wir unterstützen die Kinder im Umgang mit dem eigenen Körper, dessen Pflege und Maßnahmen zur Gesunderhaltung.
Dies bedeutet:

-Ihren Wunsch nach Nähe, Zuwendung und Körperkontakt zu erfüllen und ein zärtliches Körpergefühl zu entwickeln. Dazu gehört auch die Intimsphäre zu, schützen.
-Die eigene körperliche Entwicklung bewusst wahrzunehmen und den eigenen Körper in vielfältigen Zusammenhängen zu erfahren und zu erproben.
-Wesentliche Körperteile und Organe zu kennen und zu erforschen, sowie Unterschiede bzw. auch Gemeinsamkeiten der Geschlechter festzustellen.

Darunter verstehen wir natürlich auch die Gesundheit erhaltenden Maßnahmen wie zum Beispiel:

-Bewegung
-Hygiene (Zahnpflege, Hände waschen, Sauberkeitserziehung)
-Ruhephase
-Ausgewogene Ernährung

Wir regen die Kinder an, sich mit dem Thema Gesundheit und Körperpflege zu beschäftigen, bieten Bücher, Spiele und Aktivitäten dazu an und führen Gespräche zum zu den Themen Zahnpflege, Kranksein, Arztbesuche, …..usw. Es ist uns sehr wichtig, dass die Kinder ihre Emotionen und ihr körperliches Empfinden zum Ausdruck bringen.

i. Naturwissenschaftliche Bildung

Naturwissenschaft heißt: Phänomene der Natur und Technik verstehen wollen. Es ist eine Tätigkeit mit dem Ziel den Geheimnissen der Welt auf die Spur zu kommen. Unser Ziel im Kindergarten sollte es sein, die Kinder zu befähigen, Forscherpersönlichkeiten zu werden. Das heißt, sie werden neugierig, hartnäckig und kreativ. Um dies zu erreichen, wollen wir, dass die Kinder sehen- staunen- ausprobieren. Die Voraussetzung für das Forschen ist das Sehen. Um etwas Erforschen zu können, muss ich es erst einmal wahrnehmen. Es ist wichtig staunen zu können, da man durch Staunen, das Interesse am Erforschen entdeckt. Forschen ist das Ausprobieren, um Antworten auf die entstanden Fragen zu suchen. Ein wichtiges Ziel ist die Erfahrung des Forschens selbst. Es macht selbstbewusst und selbstständig sich als Forscher zu erleben, Spaß am Forschen zu haben und auch Erfolgserlebnisse zuerringen bzw. auch Fehlschläge zu verkraften. Naturwissenschaften begegnen uns überall im Alltag. Wichtig ist es Ihnen bewusst zu begegnen und mit Ihnen etwas anzufangen. Ein Beispiel: Die Kinder schenken sich den Tee selbst ein. Sie lernen, dass der Inhalt einer Teekanne nicht in Ihre Tasse passt. Daraus können Experimente mit verschiedenen Gefäßen entstehen mit der Frage: Was oder wie viel passt in welches Gefäß?

j. Mathematische Bildung

Mathematische Bildung ist ein weit gefächertes Gebiet. Mathematik hat viel mehr mit Mustern und Strukturen zu tun als nur mit Zahlen. Es ist ein System mit bestimmten Regeln in denen auch Schönheit und Fantasie stecken. Der Weg zur Mathematik ist ein Weg vom Konkreten zum Abstrakten. Kinder müssen verschiedene Techniken üben, um Mathematik begreifen zu können.

Hierzu gehört:

-Sortieren und ordnen
-Formen, Muster, Symmetrien
-Körper, Räume, Lagebeziehungen
-Zählen, Zahlen, Messen

Die Kinder üben diese Fähigkeiten auf vielfältige Weise im Alltag des Kindergartens. Schon das Aufräumen in der Bauecke z. B. gehört dazu, indem die Kinder die verschiedenen Baumaterialien in die dazugehörigen Kästen sortieren. Perlenketten auffädeln, Steckspiele und Puzzle sind wichtig um Strukturen, Formen und Symmetrien kennenzulernen.
„Lernen ist Erfahrung“ dieser Einstein-Satz gilt auch für die mathematische Bildung. Hierzu gehört zum Beispiel, die Erfahrung, dass sich Dinge (Kekse, Bausteine, etc.) mit einem Freund gerecht teilen lassen und manchmal eben nicht. Und schon ist das Kind dem Geheimnis der geraden und ungeraden Zahl auf der Spur. Es gilt also auch für die Mathematik, dass sie uns überall begegnet und an uns liegt es die Dinge ins Bewusstsein zu, holen und darüber zu sprechen. Mathematisches Denken hat sehr viel mit Sprache und Begriffsbildung zu tun.

k. Medien

Medien umfassen alle Mittel zur Information, zum Lernen und zur Unterhaltung (Bücher, Spiele, Filme, Fernsehen, Audio-Medien, PCs). Lernerfahrungen können durch Medien unterstützt und ergänzt, aber nicht ersetzt werden. Da Medien zu unserer Kultur gehören und einen immer größeren Stellenwert erhalten, ist es unumgänglich den richtigen Umgang damit, einzuüben.
Für die Altersgruppe unserer Kinder sind Bücher und Spiele die wichtigsten Medien. Die anderen Medien überfordern die Kinder oft.

 

4.) Formen und Prinzipien der pädagogischen Arbeit

4a) Bild vom Kind

Jedes Kind, das in unsere Einrichtung kommt, bringt eigene Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit, die es gilt zu erkennen, zu akzeptieren und Ernst zu nehmen. Demzufolge gehen wir individuell auf jedes Kind ein.

Erlebt ein Kind Nachsicht,
lernt es Geduld.
Erlebt ein Kind Ermutigung,
lernt es Zuversicht.
Erlebt ein Kind Lob,
lernt es Empfänglichkeit.
Erlebt ein Kind Bejahung,
lernt es lieben.
Erlebt ein Kind Zustimmung,
lernt es, sich selbst zu mögen.
Erlebt ein Kind Anerkennung,
lernt es, dass es gut ist, ein Ziel zu haben.
Erlebt ein Kind Ehrlichkeit,
lernt es, was Wahrheit ist.
Erlebt ein Kind Fairness,
lernt es Gerechtigkeit.
Erlebt ein Kind Sicherheit,
lernt es Vertrauen in sich selbst und in jene über ihm.
Erlebt ein Kind Freundlichkeit,
lernt es die Welt als Platz kennen, in dem gut wohnen ist
(Verfasser unbekannt)

4b) Rolle der/des Erzieherin/Erziehers

Durch emotionale Sicherheit und Zuwendung wollen wir eine vertrauensvolle Atmosphäre für die Kinder schaffen, denn nur so können Kinder angstfrei lernen und sich entfalten. Genaues Beobachten befähigt uns die Befindlichkeiten der Kinder wahrzunehmen, um entsprechend pädagogisch zu handeln. Wir begleiten die Kinder auf dem Weg zur eigenen Persönlichkeit.

Zu unseren Aufgaben gehören:
- Beobachtung
- Orientierung geben
- Begleiten und unterstützen
- Planung
- Organisation
- Kritische Reflexion

4c) Beobachtung

Das Beobachten ist die wichtigste Methode im pädagogischen Alltag. Dadurch erhält der Erzieher für ihn wichtige Informationen über das Kind bezüglich seiner Interessen, seines Entwicklungsstandes, seiner emotionalen Befindlichkeit, seines Sozialverhaltens und seiner sozialen Kontakte. Um diese Hinweise zu erhalten, beobachtet der Erzieher während des Spielens des Kindes intensiv:

- Was spielt das Kind?
- Mit wem spielt das Kind?
- Wie lange spielt es?
- Wie reagiert das Kind bei Konflikten, Frustration oder Versagen? (Kann es mit der Situation umgehen, Konflikte lösen)

Dabei muss der Erzieher beachten in welcher Spielphase/ Entwicklungsphase sich das Kind gerade befindet, um die richtigen Rückschlüsse ziehen zu können. Denn Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Spielfreude unterscheiden sich in den verschiedenen Spiel- und Entwicklungsphasen des Kindes erheblich.

4d) Dokumentation von Entwicklung

Ein Teil unserer Beobachtung wird schriftlich dokumentiert. Gezielte Beobachtung anhand von Entwicklungsbögen usw. bilden die Grundlage für ein Entwicklungsgespräch. Solch ein Entwicklungsgespräch findet mindestens einmal im Jahr (meist im Geburtsmonat des Kindes) mit den Eltern statt. Wichtig ist es uns dabei, dass möglichst alle Gruppenerzieher und Elternteile an diesem persönlichen Gespräch teilnehmen.

Inhalte eines solchen Entwicklungsgespräches sind:
- Austausch über solchen Entwicklungsstand des Kindes
- Hilfe und Unterstützung in Erziehungsfragen
- Reflexion über eigenes Verhalten und das Elternverhalten
- Informationsaustausch über Eigenheiten des Kindes (besondere Fähigkeiten, Interessen ...)
- Evtl. Zielvereinbarungen treffen
- Wünsche und Anregungen austauschen

Um die Entwicklung im musisch- kreativen Bereich zu dokumentieren, werden alle Basteleien, Bilder usw. in einer, von den Eltern mitgebrachten Mappe gesammelt. Bei besonderen Anlässen, Feiern, Wanderungen gemachten Fotos werden von uns im Flurbereich von Zeit zu Zeit ausgehängt und sind für alle zugänglich. In manchen Fällen ist es nötig im gesamten Team über das Verhalten/ Entwicklung/ Lebenssituation eines einzelnen Kindes zu sprechen, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

5.) Einrichtungsspezifische ausgewählte Schwerpunkte

5a) Altersmischung – Qualität, die sich daraus ergibt!

Unserer Kindertagesstätte wird von Kindern im Alter von 1,5 Jahren bis 6 Jahren besucht. Diese große Spannbreite ergibt Chancen zum gegenseitigen „Voneinander Lernen “. Die jüngsten Kinder bis zum Alter von ca. 3,6 Jahren befinden sich im sogenannten „Autonomiealter“, das oft fälschlicherweise als „Trotzalter“ bezeichnet wird. In dieser Altersstufe liegt der Schwerpunkt auf einer ganzheitlichen Wahrnehmung: Das Kind und die Welt bilden auf dieser Stufe noch eine Einheit. Es existieren zunächst nur solche Dinge, mit denen es selbst etwas anfangen kann. Die Wahrnehmung ist pragmatisch, d.h. der Brauchbarkeit gemäß vorhanden. So wird z. B. ein Apfel mal als Nahrungsmittel, ein anderes Mal als Spielzeug angesehen!
Die mitunter auftretenden Trotzanfälle in diesem Alter dienen der Willensentwicklung und der Verselbstständigung. Die Kinder fordern und beginnen ihren Willen gegenüber Dritten zu benennen. Die sogenannte „Ich-Entwicklung“ liegt an vorderster Stelle. Ganz anders zeigt sich das „Spiel- und Fragealter (3,6 Jahre bis 6 Jahre). Die „Ich-Bezogenheit“ des Autonomiealters weicht einem vermehrten Geselligkeitsstreben und dem Bewusstsein der Verbundenheit mit der Mitwelt. Das sog. „Wir- Gefühl“ stellt sich ein. Gemeinschaft, Freundschaften, ein verstärktes Aufgabenbewusstsein, Ausdauer und Aufmerksamkeit während des Spiels sind kennzeichnend hierfür.

WAS ALSO LERNEN DIE KINDER VERSCHIEDENER ALTERSGRUPPEN VONEINANDER?

Die älteren Kinder lernen von den jüngeren Kindern Abgrenzung, „Nein- sagen“ dürfen und die Kleinen erhalten durch die Großen, Modelle des Miteinanders. Des Weiteren bieten die älteren Kinder Modelle des Lernens: im Sprachbereich, im mathematischen Bereich (z. B. Würfelspiele, Konstruktionsspiele),
gestalterisch- künstlerischen Bereich, Bewegungsabläufe in Form von Spielinhalten (z. B. Klettern, Hüpfen, Balancieren).
Diese Vermittlung von Kenntnissen fördert bei den Großen das Selbstvertrauen, das so wichtig ist, um im späteren Schulalltag und Berufsleben evtl. auftretende schwierige Situationen positiv bewältigen zu können. Begegnungen der Kinder verschiedener Gruppen finden beim Frühdienst (7.30 Uhr bis 8.30 Uhr), beim Spielen im Freigelände, beim Mittagessen (12 Uhr bis 12.45 Uhr) und nachmittags statt. Während der Freispielzeit können die Kinder nach Absprache mit den Erzieherinnen, im Flur als auch Turnraum Gruppen übergreifend spielen. Ein besonderes Ereignis stellt der WALDTAG dar, der mehrmals im Jahr allen Kindern die Möglichkeit bietet, die Natur zu entdecken und zu erforschen.

An uns als Erzieherinnen stellt sich hieraus ergebend die Aufgabe, die jeweiligen Entwicklungsprozesse der Kinder wertschätzend zu begleiten, wissend um die individuelle Persönlichkeit eines jeden Kindes basierend auf Artikel 1 unseres Grundgesetzes: „DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR.“

5b) Anmeldung und Aufnahme

Anfang: Anmeldung
Ende: Kinder bleiben ohne Eltern in der Kita

Was: Wer:
Anmeldeformular geben und annehmen VG oder Kita
Anmeldeformular ausfüllen und abgeben Eltern
Aufnahme - Zusage VG
Terminabsprache für Erstgespräch Ursula (Christina)
Erstgespräch spät. 3 Wochen vor Aufnahme
- Grundsätzliche Regeln (Essen, Trinken….)
- Öffnungszeiten
- Infozettel (Gummistiefel, Tasse, Hausschuhe, Turnsachen, Matschkleidung)
- Konzeption-Kurzfassung mitgeben
- Förderverein-Mitgliedsantrag mitgeben
- Fragen der Eltern beantworten
- Einrichtung zeigen
Ursula (Christina)
Aufnahmegespräch in Gruppe
- Infos über das Kind (siehe Anhang)
- Infos über Gruppe (Ablauf, Regeln, Turnen..)
- Infos und Absprache über Ablauf der Eingewöhnung
- Wünsche und Erwartungen von und an Eltern/ Erzieherinnen
Bezugserzieherin


5c) Eingewöhnung

1. Grundphase (1-3 Tage)
- Bezugsperson bleibt beim Kind
- Bezugsperson verhält sich aber passiv
- Nach ca. 1 Stunde verlassen Bezugsperson und Kind gemeinsam die Kita

2. Erster Trennungsversuch (ab dem 4. Tag)
- Kein Montag!
- Bezugsperson verabschiedet sich vom Kind
- Sie versichert ihm, dass sie bald wieder kommt
- Bezugsperson bleibt in Einrichtung
- Trennung nicht länger als 30 Min.
- Bei Bedarf holt die Erzieherin die Bezugsperson vorzeitig zurück
- Nach Trennung geht Bezugsperson mit Kind direkt nach Hause

3. Stabilisierungsphase (5.-10. Tag)
- Bezugsperson ist passiv
- Erzieherin übernimmt allmählich die Versorgung im Beisein der Mutter (z. B. wickeln)
- Trennungsversuch nach Verabschiedung
- Trennungsdauer steigern
- Bezugsperson bleibt im Haus
- bei Bedarf holt Erzieherin Bezugsperson zurück

4. Schlussphase (ca. 4 Tage)
- Wenn das Kind die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert und sich trösten lässt
- Bezugsperson muss telefonisch erreichbar und abrufbar sein

5d) Sozialer Bereich

Wir als Erzieherinnen sehen uns als Vorbild und zeigen dem Kind unsere persönliche Wertschätzung und Zuneigung. Wir unterstützen die Kinder beim Aufbau ihrer Beziehungen und stärken das Selbstbewusstsein. Bei Konflikten berücksichtigen wir die Sichtweise der Kinder, ohne den Konflikt vorschnell zu bewerten. Die Kinder werden von uns darin bestärkt, nach eignen Lösungen zu suchen und ihre Konflikte selbst zu lösen. Für uns sind Konflikte bedeutsame Lernsituationen und werden nicht nur als störend empfunden. Wir lassen den Kindern teilweise Freiräume, Streit unter sich auszutragen und wir haben das Bestreben, den Kindern die Möglichkeit zu geben, eigenständig Kompromisse und Lösungen auszuhandeln. Wir setzen aber auch eindeutige Grenzen und reagieren auf unangemessenes Sozialverhalten. So wird das Kind beziehungsfähig und lernt Grundlagen für ein menschenwürdiges Miteinander.

5e) Freispiel

Welche Bedeutung hat das Freispiel in unserer Einrichtung?
Freispiel heißt: Das Kind entscheidet, wo es spielen will, was es spielen will, mit wem es spielen will und wie lange es spielen will.

Das Erleben von Aktivität und Passivität, Höhen und Tiefen, Freude und Traurigkeit findet zwanglos im Freispiel statt. Das Kind erhält hier Gelegenheit, Selbsterfahrungen zu sammeln, die für die Stärkung seiner Persönlichkeit bedeutungsvoll sind. Das Freispiel ist bedürfnisorientiert, d. h. es erfreut und befriedigt das Kind. Probleme, wie Streit mit Altersgenossen, können dabei weitgehend selbst geregelt werden. Im Freispiel kann das Kind vielseitige Kontakte aufnehmen. Es lernt, das Spielgeschehen zu planen und Entscheidungen zu treffen. Im Umgang mit anderen Kindern lernt es Rücksicht zu nehmen, z. B. Spielzeug abzugeben und sich Spielregeln unterzuordnen. Das Kind erwirbt Verantwortung und lernt seine Fähigkeiten einzuschätzen.

Welche Aufgabe haben wir Erzieherinnen beim Freispiel?
- ausreichende Spielfläche zur Verfügung zu stellen
- genügend Zeit zum Freispiel geben
- ausgewähltes Spielmaterial bereithalten
- auf Spielmöglichkeiten hinweisen
- für eine ausgeglichene Spielatmosphäre sorgen
- defektes Spielmaterial muss aussortiert werden
- spielunlustige und unsichere Kinder werden einfühlsam motiviert

Wir Erzieherinnen achten darauf, dass Gebote und Verbote sich auf die wesentlichen Dinge beschränken, z. B., wenn Gefahr besteht, ein Kind unterdrückt oder Spielzeug mutwillig zerstört wird. Während des Freispiels haben wir Erzieherinnen die Möglichkeit, durch Beobachtung die Ausdauer, Konzentration, Geduld und individuelle Fähigkeiten eines Kindes zu erkennen. Zudem können soziale Verhaltensweisen, Kommunikation und unterschiedliche Rollen in der Gruppe beobachtet werden.

Die Bedeutung des Freispiels für das Kind
- das Spiel vermittelt dem Kind echte Erlebnisse und regt zu aktivem Handeln an
- das Kind setzt sich mit seiner Umwelt auseinander, es erkennt, versteht und beherrscht seine Umgebung
- im Spiel erfährt das Kind Zuwendung. Es wird hier von Erwachsenen und Gleichaltrigen akzeptiert
- das Kind erlebt im Spiel die Wechselwirkung zwischen aktivem Einsatz und passivem Geschehen lassen, zwischen Anspannung und Entspannung
- im Spiel findet soziales Lernen statt, unter anderem durch kooperatives Handeln. Hemmungen werden „spielend“ überwunden. Das Kind lernt, auf Schwächere Rücksicht zu nehmen und mit Stärkeren zu leben.
- das Spiel dient der Selbstentfaltung des Kindes. Begabungen werden entdeckt und gefördert.
- der Bewegungsdrang wird befriedigt
- während des Spielens machen die Kinder viele wertvolle Erfahrungen, z. B. sie üben Handgriffe ein, sie verarbeiten Erlebnisse, sie sammeln Kräfte und erholen sich dabei, sie leben ihre Fantasie und schöpferische Fähigkeiten aus und lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, sie lernen ihre Persönlichkeit zu entfalten, sie lernen mit Konflikten umzugehen.

„SPIEL IST EIN STÜCK LEBENSFREUDE“

Es ist uns Erzieherinnen wichtig, den Kindern Zeit zu geben, um im Außengelände zu spielen. Auf dem Naturgrundstück der Kindertagesstätte sind und werden vielfältige Möglichkeiten geschaffen, um z. B. zu klettern, rutschen, schaukeln, springen oder mit einem Fahrzeug zu fahren. Ferner können die Kinder Erfahrungen mit der Natur machen, mit Wasser, Sand und Matsch experimentieren, pflanzen und ernten, Kleintiere beobachten. Die Kinder können auch bei schlechtem Wetter draußen spielen und machen dadurch auch wichtige Erfahrungen mit jahreszeitlich unterschiedlichen Wetterverhältnissen. Es ist daher sinnvoll, dass jedes Kind eine Matschhose und Gummistiefel in der Kindertagesstätte hat.

Während des Freispiels werden folgende Bereiche des Kindes gefördert
- kognitiver Bereich (Kenntnis und Erkenntnisbereich)
z. B. Begriffsbildung, Differenzierung, Sprach- und Sinnesschulung, Übung der Konzentration
- sozialer Bereich (Entwicklung und Förderung sozialer Verhaltensweisen)
z. B. Regelverständnis, Rücksichtnahme, Fairness, verzichten und abgeben können
- emotionaler Bereich (Gefühlsbereich)
z. B. Spielfreude, Erlebnisse, Unterhaltung, Traurigkeit
- motorischer Bereich (Bewegung des Körpers)
z. B. Geschicklichkeit, Bewegungssicherheit, Entwicklung manueller Fähigkeiten
- imaginativer Bereich (Vorstellung und Fantasie)
z. B. Ideen und Einfälle verwirklichen durch Gestalten und Darstellendes Spiel.

Ich-Kompetenz, Wir-Kompetenz und Sach-Kompetenz sind Fähigkeiten, die sich das Kind während des Freispiels spielerisch aneignet.

5f) Regeln im Hof und Haus

Regeln im Hof:

• Abmelden, wenn jemand ins Haus geht
• Keine Rädchen anschieben
• Nur bis zur Regenrinne fahren/ Sandkasten
• Kein Tandem fahren
• Keine Fahrrädchen auf der Wiese
• Kinder dürfen ums Haus
• Es muss ein Erzieher an der Rutsche und am Kletterturm stehen/Kinder U3
• Rutsche rauf und Rutsche runter
• Kinder dürfen ihre Sachen aus dem Häuschen holen
• Nicht mit Sandsachen oder anderen Gegenständen rutschen

Regeln im Haus:

• Kinder mit Hausschuhen ins Bad
• Mittwoch: Bewegungsbaustelle/ Orgeltag 9.00 – 11.00 Uhr, keine Kletterwand, 2 Kinder aus jeder Gruppe
• Flur 2 – 3 Kinder aus jeder Gruppe ab 9:00 Uhr
• Bällchenbad/Ritterburg o.ä. im Eingangsbereich ab 9:00 Uhr
• Messer/ Küchenmesser unter Mikro, Kinder dürfen in die Küche, um selbstständig Utensilien zu holen oder wegzubringen

.

6.) Vorschule

Die Kinder, die im nächsten Jahr zur Schule gehen, kommen 1mal wöchentlich zusammen, um sich auf die Schule vorzubereiten. Um ungestört zu sein, und eine schulähnliche Situation zu haben, gehen wir in einen gesonderten Raum. Es werden altersspezifische Spiele, Materialien, Basteleien, Bilderbücher und sogenannte Vorschulblätter für die Vorschulkinder angeboten. Dazu dürfen die Kinder ihre eigenen Mäppchen mit Holzmalstiften und Scheren eigenverantwortlich benutzen. Während der spezifischen Aktivitäten achten die Erzieherinnen auf die Arbeitsabläufe der Kinder und leiten diese strukturiert an. Wir erarbeiten zusammen mit den Kindern schulähnliche Regeln und achten auf deren Einhaltung (z. B. melden, andere ausreden lassen, usw.). Während der Vorschulzeit besuchen die Kinder die Polizei in Rockenhausen und erhalten einen Einblick in das Berufsfeld. Weiterhin werden wir gemeinsam Schultüten gestalten, die die Schulanfänger bei der Übernachtung im Kindergarten mit nach Hause nehmen.

Die Erzieherinnen beobachten:
- welches Grundlagenwissen z. B. ein Kind im Bereich Natur, Umgebungs- oder Sachwissen hat
- die Konzentrationsfähigkeit, Motivation und Ausdauer der Kinder bei selbst gewählten und gestellten Aufgaben
- den sprachlichen Entwicklungsverlauf
- den kognitiven, also geistigen Entwicklungsverlauf z. B. Strategien der Problemlösung/ Wissensaneignung
- wir achten auf Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder
- die Entwicklung von sozialen Kompetenzen z. B. wie ist der Umgang miteinander; wie geht das Kind mit Konflikten um; kann es Kompromisse finden, um schwierige Situationen zu meistern; hat das Kind stabile Kontakte zu anderen….
- Wie gehen die Kinder mit ihren Gefühlen um z. B. Unsicherheit, Freude, Aufregung …
- Welche Empfindungen haben die Kinder in Hinblick auf das Thema Schule

 

7.) Die Bewältigung des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule

Der Übergang von Kindergarten in die Grundschule betrifft nicht das Kind alleine, sondern auch seine Eltern. Es bringt Veränderungen mit sich, die das Kind und seine Eltern bewältigen müssen. Wenn das Kindergartenkind zum Schulkind wird, erlebt es diese Veränderung mit der Vorstellung, dass es „größer“ ist, dass es mehr darf und dass es mehr kann als jüngere Kindergartenkinder. Der Übergang zum Schulkind ist mit starken Gefühlen von Vorfreude, Aufregung, aber auch Unsicherheit und gelegentlich Ängstlichkeit verbunden. Um diese Ängste abzubauen, besuchen wir gemeinsam die Grundschulen, damit die Kinder die Abläufe besser kennenlernen und sich mit Grundschülern austauschen können.
Der Übergang in die Schule ist mit Verlusterfahrungen in Hinsicht auf Beziehungen zu anderen Kindern, den Erzieherinnen und zur vertrauten Umgebung im Kindergarten verbunden. Das neue Schulkind sieht sich meist einer größeren Gruppe in der Schulklasse gegenüber, als es dies im Kindergarten kennt. Die Gruppe ist anders strukturiert, überwiegend als altershomogene Gruppe konzipiert. Es handelt sich um Kinder, die alle gleichzeitig eine neue Gruppe finden müssen. Das Kind kommt also nicht in eine bestehende Gruppe hinein, sondern muss im Gruppenbildungsprozess aktiv mitwirken und seine Position finden. Von einem erfolgreichen Übergang wird gesprochen, wenn das Kind sich gefühlsmäßig, seelisch, körperlich und geistig angemessen in der Schule präsentiert. Das Kind ist dann ein kompetentes Schulkind, wenn es sich in der Schule wohlfühlt, die gestellten Anforderungen bewältigt und die Bildungsangebote für sich optimal nutzt. Derzeit wird empfohlen, alle Kinder eines bestimmten Alters unabhängig von einem Kriterium Schulfähigkeit in die Schule aufzunehmen. Die Grundschule hat die Aufgabe die „Schulfähigkeit“ ihrer Schüler mit den Kindern selbst zu erarbeiten. Mit einem erweiterten Verständnis von Schulfähigkeit wird dies als ein Ziel pädagogischer Arbeit gesehen, als Entwicklungsprozess, an dem Kinder, Eltern, Erzieher/innen und Lehrer/innen beteiligt sein müssen. Es wird deutlich, dass Schulfähigkeit erst nach einer gewissen Schulerfahrung des Kindes, entstehen kann.

 

8.) Teamarbeit

Teamarbeit ist in Einrichtungen besonders wichtig, um mit den knappen personellen und finanziellen Mitteln besonders viel erreichen zu können. Um eine funktionierende Zusammenarbeit zu erzielen, ist es wichtig, dass wir uns regelmäßig zusammensetzen, um Informationen und Beobachtungen auszutauschen, dass wir unsere pädagogische Arbeit reflektieren, gemeinsam Aktivitäten und Projekte planen. Unsere gemeinsamen Teambesprechungen sind 2-mal monatlich. Gruppeninterne Teambesprechungen finden regelmäßig einmal wöchentlich statt. Ein täglicher Informationsaustausch zwischen den Erzieherinnen ist nötig, um einen reibungslosen Tagesablauf zu gewährleisten.

- Entwicklungsbogen
- Feedback in Bezug auf Leistungen und Zusammenarbeit
- anstehende Termine absprechen und vereinbaren
- Elternbriefe schreiben
- Elternabende organisieren

Teamarbeit erfordert ein hohes Maß an Beobachtungsgabe, Wahrnehmungsvermögen, Beziehungsfähigkeit und reflektorischem Verhalten. Diese Aspekte zeigen, wie wichtig die Fähigkeiten und Kompetenzen einer jeden Mitarbeiterin sind und wie wichtig es ist, diese zu nutzen. Die Zusammenarbeit im Team ist eine gute und effektive Möglichkeit, sich den pädagogischen Anforderungen des Alltags sowohl fachlich fundiert als auch qualifiziert zu stellen Teamarbeit

 

9.) Zusammenarbeit mit den Eltern

9a) Elternarbeit führt zur Integration der Eltern

Eltern sind für uns wichtige Partner. Wir laden sie ein, sich zu beteiligen. Ihre Erfahrung und unsere pädagogischen Fachkenntnisse können sich gut ergänzen.

9b) Ziele für die Elternarbeit

• Informationsaustausch zum Wohle des Kindes
• Wir sind offen für Anregungen, Ideen und Kritik der Eltern und such nach gemeinsamen Lösungen
• Wir wünschen uns, dass Eltern Interesse an unserer pädagogischen Arbeit zeigen.
• Eine aktive Mitarbeit der Eltern bereichert unser Tun in der Einrichtung.
• Neben dem Elternausschuss sind auch andere Eltern eingeladen uns bei Festen und anderen Aktivitäten zu unterstützen.
• Durch unsere Angebote für Eltern haben Sie die Möglichkeit miteinander in Kontakt zu kommen, sich kennen zu lernen und auszutauschen.

Eine gelingende Zusammenarbeit kommt Ihrem Kind zugute!

9c) Information für Eltern

Nur ein informierter Partner ist ein guter Partner!

Wir informieren die Eltern umfassend über das Geschehen in unserer Einrichtung.
Informiert werden Sie bei uns durch:

• Elternzeitung ( sie erscheint alle 3 Monate )
• Elternbriefe / Handzettel ( nach Bedarf )
• Info-Brett im Eingangsbereich
• Magnettafel an der Eingangstür
• Plakate Gespräche
• Elternabende

9d) Angebote für Eltern

Gemeinsames tun fördert das Kennenlernen. Vertrauen wird aufgebaut und bildet somit die Basis für ein aktives Miteinander.
Folgende Formen der Zusammenarbeit werden in unserer Einrichtung praktiziert:

• Schnuppern
Kinder sammeln erste Erfahrungen mit der Einrichtung und ihrer Gruppe
• Aufnahme mit Besuchstermin
Erster Informationsaustausch
• Tür/ Angel- Gespräche
Kurzer, täglich stattfindender Austausch beim Bringen oder Abholen der Kinder
• Elterngespräch
Wird von Eltern oder Erzieherinnen angeregt, findet nach Terminvereinbarung statt.
• Entwicklungsgespräch
Findet 1 x im Jahr statt, in der Regel im Geburtsmonat des Kindes statt. Termin wird vereinbart.
• Elternabende
Finden regelmäßig zu verschiedenen Themen statt.
• Elterncafe
Findet 1x im Monat statt. Kennenlernen und gemütliches Zusammensein der Eltern.
Aktionen mit und von Eltern
Feste, Ausflüge, Basteln, Basare usw.
• Gruppeninterne Elternabende
Familien-Nachmittag, Adventsfeier, Bastelabend, Kennenlern-Abend oder ähnliches.

 

10.) Elternausschuss

Der Elternausschuss hat die Aufgabe die Erziehungsarbeit in der Kindertagesstätte zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen der Einrichtung und den Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten zufördern. Der Elternausschuss hat keine Bestimmende, sondern eine beratene Funktion. Er wird in einer Versammlung der Erziehungsberechtigten für ein Jahr gewählt. Die Zahl der Mitglieder des Elternausschusses beträgt das doppelte der Anzahl der Gruppen der Einrichtung.

 

11.) Förderverein

Unsere Kindertagesstätte wird von einem Förderverein unterstützt. Die Mitglieder unterstützen den Elternausschuss und beteiligen sich an Festen und anderen Aktivitäten der Einrichtung.

 

12.) Öffentlichkeitsarbeit

Eine gut funktionierende Öffentlichkeitsarbeit ist das Ziel unserer Einrichtung. Durch sie machen wir unsere pädagogische Arbeit transparent. Wichtig ist uns, Begegnungen zu schaffen um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Öffentlichkeitsarbeit ist Beziehungsarbeit. Eine gute Beziehungsarbeit steigert die Qualität des Zusammenlebens. Wir möchten der Öffentlichkeit begreiflich machen, das Kindheit sehr wichtig ist.

 

13.) Unsere Einrichtung stellt sich vor

Träger der Einrichtung - Der Träger unserer Einrichtung ist die Verbandsgemeinde Winnweiler. Sie ist für unsere wirtschaftlichen, rechtlichen und auch personellen Belange zuständig.

Personal der Einrichtung
In unserer Einrichtung werden zurzeit 65 Kinder von 9 Erzieherinnen betreut.
Unterstützt werden wir von einer Hauswirtschaftskraft (2 Std. pro Tag) und einer Reinigungskraft (5 Std. pro Tag).
Ein Hausmeister, dem einige Helfer zur Verfügung stehen, sieht im Kindergarten und auf dem dazu gehörenden Außengelände nach dem Rechten.

Lage der Einrichtung
Die Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ befindet sich in Lohnsfeld, einem größeren Ort, ca. 2 km südlich von Winnweiler.
Die nicht weit entfernte größere Stadt Kaiserslautern bietet vielen Eltern einen Arbeitsplatz und Möglichkeiten zum Einkauf und zur Freizeitgestaltung.
Lohnsfeld bietet durch seine idyllische Umgebung und ein familienfreundliches Umfeld eine ruhige Wohngegend.
Die Kindertagesstätte ist für die Bevölkerung Lohnsfelds zu Fuß gut zu erreichen und für die Kinder der Nachbarorte fährt ein Bus.
Sie finden unsere Einrichtung am Ortsrand in Richtung Potzbach, in einer ländlichen Umgebung.

Größe der Einrichtung
Das Haus wurde einstöckig gebaut und bietet 65 Kindern zwischen 1,5 -6 Jahren Platz. Die Räumlichkeiten der Einrichtung sind:

3 Gruppenräume
1 Turnraum (Mehrzweckraum)
1 Küche mit zusätzlicher, kindgerechter Küchenzeile
1 Büro
1 Schlafraum
1 Materialraum
2 Erwachsenentoiletten
1 Waschraum mit 6 Kindertoiletten
1 Personalraum
1 kleiner Raum zum Abstellen von Putzsachen

Der lange, große Flur bietet auch Möglichkeiten zum Spielen oder gelegentlich zum Rennen für die Kinder.
Das große, naturnah angelegte Außengelände gibt den Kindern die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben.
Die Kinder können hier Erfahrungen und Beobachtungen in der Natur machen.

Das Außengelände mit verschiedenen Bäumen, Kletterturm, Rutschbahn, Nestschaukel etc. bietet viel Abwechslung. Auf dem Außengelände sind 2 Holzhäuser aufgestellt, in denen die Fahrzeuge der Kinder und andere Spielsachen untergebracht sind.

Art der Einrichtung
Die Kindertagesstätte bietet Platz und Angebote für Kinder im Alter von 1,5 Jahren bis zum Schuleintritt. Es gibt warmes Essen für die Kinder, die einen Ganztagesplatz belegen, oder das verlängerte Vormittagsangebot(bis 14:00 Uhr) in Anspruch nehmen. Die Kinder, die den ganzen Tag in unserer Einrichtung sind, haben die Möglichkeit, sich im Schlafraum eine Ruhepause zu gönnen oder zu schlafen.

Einzugsbereich
Die Kindertagesstätte in Lohnsfeld wird besucht von Kindern der Gemeinden Lohnsfeld mit Schmitterhof und Wartenberg-Rohrbach. Unsere Jüngsten von 1.5 – 2 Jahren können uns aus der ganzen Verbandsgemeinde Winnweiler besuchen.

 

14.) Öffnungszeiten

Im Frühdienst werden die Kinder berufstätiger Eltern ab 7.30 Uhr betreut. Tageskinder können durchgehend bis 16.30 Uhr in unserer Einrichtung bleiben.
Es gibt noch eine zusätzliche Regelung, das verlängerte Vormittagsangebot. Hier können die Kinder bis 14:00 Uhr in unserer Einrichtung bleiben und auch ein warmes Mittagessen (2,60€) einnehmen.

Die Regelkindergartenzeit ist von 8.00 – 12.00 Uhr und von 13.30 – 16.30 Uhr.
Unser Kindergarten hat von 12:00-13:00 Uhr Ruhepause. In dieser Zeit können Sie Ihr Kind nur in Ausnahmefällen abholen.

 

15.) Ferienzeiten

Wir haben unsere Einrichtung während der Schulferien im Sommer 3 Wochen geschlossen.
Außerdem schließen wir an einigen beweglichen Schließungstagen, die den Eltern rechtzeitig mitgeteilt werden.