Geschichte des Ortes

Entstehungsgeschichte von Lohnsfeld

Entstehungsgeschichte von Lohnsfeld

Wann das Dorf Lohnsfeld entstanden ist, weiß niemand mit Sicherheit zu sagen. Die Tatsache aber, dass in der Lohnsfelder Gemarkung ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit (zwischen 4 000 und 1 750 v. Chr.) gefunden wurde, das eine Länge von 8,7 cm hatte und der größte Durchmesser betrug 3,1 cm, sein Gewicht ist 175 Gramm und es besteht aus grünlichem Felsgestein. Die Schneide ist an einer Stelle ausgebrochen, im unteren Teil befinden sich mehrere – offenbar natürliche – Sprünge. Leider existiert von diesem Fund nur noch ein Bild.

Im Lohnsfelder Teil des Heuberges, nahe der Altstrasse, befindet sich bis zum heutigen Tag ein ungestörter Grabhügel aus der älteren Eisenzeit (800 – 450 v.Chr.), das deutet daraufhin, dass schon in uralter Zeit Menschen hier durchgezogen, beziehungsweise angesiedelt und gelebt haben.

Wohl in dieser Zeit dürften auch die alten Straßen entstanden sein, die im Bereich Lohnsfeld heute noch als „Hochstraßen" oder „Römerstraßen" bekannt sind und Lohnsfeld bis in das Mittelalter hinein eine Bedeutung als Straßenknotenpunkt zukommen ließen. Zuerst wäre da die alte Ost-West-Straße („Via Regia“) zu nennen, die aus Richtung Mainz, über Standenbühl, vorbei am Hahnweilerhof, Eichhübel, der heutigen Mühle in Alsenbrück, dem Schorlenberg und dann weiter über die Höhe des Heuberges in Richtung Kaiserslautern und weiter nach Westen führte.

Die mittelalterliche Burg Wartenberg dürfte aus einer alten Straßenstation, einer „Warte", an dieser Hochstraße entstanden sein. Erst in der Neuzeit wurde diese alte Straße - wie man auch anderorts allgemein feststellen kann - von den Höhen in die Täler verlegt, und Napoleon hat sie im frühen 19. Jahrhundert zur „Kaiserstraße" ausgebaut.

Im Bereich von Lohnsfeld zweigt dann von dieser Straße eine Trasse ab, die durch das heutige Dorf Lohnsfeld, über die Platte, vorbei an Potzbach, in Richtung Heiligenmoschel und von dort weiter nach Trier, mit einer Abzweigung in Richtung Bad Kreuznach führte. Diese Straße führt auf Otterberger Gemarkung vorbei an einer großen Anzahl vorgeschichtlicher Denkmäler; da wären der Hinkelstein an der Grenze Otterberg, Heiligenmoschel und Höringen zu nennen, zahlreiche Grabhügel der älteren Eisenzeit (angegrabener Grabhügel der älteren Eisenzeit in den „Backöfen“ bei Potzbach, heute in der Gemarkung Otterberg) und auch ein Grabmenhir aus der jüngeren Eisenzeit. Dies beweist uns, dass diese Straße tatsächlich schon in vorgeschichtlicher Zeit bestanden hat und dann in römischer Zeit weiter benutzt wurde.

Nach den Hunneneinfällen in den ersten Jahrhunderten n. Chr. war unsere Pfalz ein unbewohntes, von riesigen Wäldern bedecktes Land. Vor allem über die zuerst genannte Ost-West-Straße dürften dann auch in der germanischen Landnahmezeit (5./6. Jh. n. Chr.) die ersten fränkischen Siedler gekommen sein, die in unserer Gegend aber nur wenige Siedlungen gründeten. Marnheim, Göllheim, Rüssingen, Herfingen, Albusheim (bei Imsbach), Redelsheim (bei Alsenbrück/Imsbach) und Mehlingen sind damals entlang dieser alten Ost-West-Straße entstanden. Auch Alsenbrück (namentlich der Sattelhof, Landgut Alsenzen genannt) verdankt seiner Entstehung als fränkischer Königshof vermutlich dieser frühen Zeit. Nach allgemeiner Meinung sind die Siedlungen mit den Endungen auf „-weiler und „-feld" zwischen 600 und 750 n.Chr. anzusetzen. Wie allerdings erst jetzt festgestellt werden konnte, ist zum Beispiel Winnweiler erst 766 n.Chr. entstanden und die „-weiler" -Siedlungen Gehrweiler und Gundersweiler verdanken ihre Entstehung gar erst dem 9. Jahrhundert. Vermutlich muss der Landanbau in unserer engeren Heimat etwas später angesetzt werden als bisher angenommen.

Nach dem Sieg der Franken über die Alemannen entstanden zahlreiche Dörfer in der Rheinebene. Vereinzelt drangen pfälzische Sippen auch in die Waldungen um den Donnersberg vor, wo der Grundstein zu den Dörfern Höringen, Mehlingen und Herfingen (bei Börrstadt) gelegt wurde. Im 7. und 8. Jahrhundert entstanden die Orte auf "-weiler", die ja in der Nordpfalz zahlreich vertreten sind. Der Siedlungsnamensforscher Prof. Dr. Ernst Christmann versuchte die Entstehung Lohnsfeld so zu erklären, dass ein Siedler aus der Mark (Gemarkung) Winnweiler heraus in ein von Süden kommendes Seitental ein Feld in den damals noch ausgedehnten Wald vortrieb. Bei diesem Feld habe sich dann nach und nach der Ort Lohnsfeld entwickelt. Es gibt dafür zwar keine Beweise, aber Vergleiche mit anderen „-feld-Orten" lassen diese Theorie durchaus zu. Die Tatsache, dass Lohnsfeld, ebenso wie die ganze ursprüngliche Mark Winnweiler, an das Stift Neuhausen bei Worms zehntpflichtig war, liegt nahe, dass auch der Bereich Lohnsfeld ursprünglich diesem Stift gehörte und macht damit die Entstehung Lohnsfeld aus Winnweiler heraus noch wahrscheinlicher. Folgen wir dieser Meinung, dann kommen wir zum Ergebnis, dass Lohnsfeld erst im ausgehenden 8. oder 9. Jahrhundert entstanden sein dürfte.

Die fränkischen Könige und Gaugrafen bemühten sich, immer mehr Aussiedler in diese Waldungen hineinzubringen. So erhielt wohl schon im 9.Jahrhundert ein Mann mit Namen Login, der vielleicht aus Winnweiler stammte, nicht weit davon ein Landgebiet zur Rodung. Man nannte es nach seinem Besitzer „Loginsfeld“ Haus und Hof dieses Ansiedlers sind als die Anfänge unseres Dorfes zu betrachten. Der Name wandelte sich im Laufe der Zeit über „Logensfeld“, „Lohensfeld“ zu Lohnsfeld. Bis freilich aus dem einzelnen Anwesen des „Login“ ein wirkliches Dorf entstand, vergingen noch Jahrhunderte.

 

Erste urkundliche Erwähnung

Erste urkundliche Erwähnung

Doch bevor wir zu einem weiteren geschichtlichen Aufriss kommen, soll die Urkunde der ersten Nennung, aus dem Jahre 1190, welche den Nachweis des Dorfes Lohnsfeld bezeugt, zu ihrem Recht gelangen:

Im Jahre 1190 ist ein Priester Conrad aus Lohnsfeld als Zeuge in einem Streit zwischen den Klöstern Münsterdreisen und Enkenbach in einer Urkunde genannt.

Probst Ulrich von Lautern (Vdalricus prepositus de Lutra) und Folmar von Lautern (Volmarus de Lutra) erscheinen unter den Zeugen geistlichen Standes, die anwesend sind (testes clerici, qui presentes erant), als Bischof Konrad II. von Worms in königlichem Auftrag den Streit zwischen den Abteien Münsterdreisen (Monasterium) und Otterberg (Odderburg) um den stiftungsgerechten Besitz des Klosters Enkenbach nach kanonischem Recht entscheidet und der obsiegenden Partei, Münsterdreisen und seinem Abt Dudo, eine entsprechende Besitzurkunde ausstellt.

...Stetin, Anshelm(us) cell(er)ari(us) et Hunfrid(us) de Munst(er), Hugo sac(er)dos de Albesheim, Joh(anne)s sac(er)dos de Horbach, Cunrad(us) sacerdos de Loginsfelt. Testes laicj; Cunrad(us) ante moneta(m), Wic ▬ nant, Gernot, Gernot et f(rater)r eius Gerhart, Wolfram, Sifrit, Hildebolt, Joh(anne)s de W[ersw]ilrez, Helwic de La(m)mensh(eim), Gelfrat et Cunrat de Freinish(eim), Wirih, Riprecht...

Datum: Facta sunt hec anno dominice incarnationis MCXC, indictione VIIIa, presidente Romane sedis Clemente.
Original.: GLA Karlsruhe, C 94. Pergament, Latein, von der Besiegelung durch den Wormser Bischof Reste der Seidenschnur.

 

Besitz und Eigentum

Besitz und Eigentum

Für die ältere Zeit lässt sich nicht sicher sagen, zu wessen Herrschaft Lohnsfeld gehörte. Schon 1276 erscheint der Ortsname aber als „Lohnsfelt". Wenn 1190 also ein Priester aus Lohnsfeld genannt wird, muss damals auch eine Kirche oder mindestens eine Kapelle gestanden haben. Da dies schon eine gewisse Größe der Siedlung voraussetzt, kann für diese Zeit doch schon mit einer nicht ganz unbedeutenden Ansiedlung gerechnet werden.

Im 12. Jahrhundert besaß die 1145 gegründete Zisterzienserabtei Otterberg bereits Rechte an Lohnsfeld, und für das 13. Jahrhundert sind einige weitere Urkunden bekannt, aus denen sich Besitz dieses Klosters in Lohnsfeld erschließen lässt. Um die Mitte des 14.Jahrhunderts scheint Lohnsfeld ganz im Besitz des Klosters Otterberg gewesen zu sein, und die Pfalzgrafen bei Rhein waren Inhaber der Vogtei des Klosters Otterberg über Lohnsfeld; sie hatten also hier für das Kloster die Gerichtsbarkeit und andere weltliche Aufgaben wahrzunehmen.

1327 stritten die Bewohner von Lohnsfeld mit dem Kloster Otterberg massiv über die Unterhaltungspflicht der Brücken und Wege im Dorf. Der Ritter Wilhelm von Wartenberg war bei diesem Streit als Schiedsrichter eingesetzt und schlichtete den Streit mit einem von beiden Seiten akzeptiertem Vermittlungsvorschlag. Die Brücken sollten vom Kloster unterhalten werden, und die Bewohner von Lohnsfeld mussten entlang des Weges nach Alsenzen (Alsenbrück) bis zum „Bannzaun“ (Gemarkungsgrenze) beiderseits des Weges einen Graben anlegen und unterhalten, um den Weg trocken zu legen.

Im angehenden 15. Jahrhundert teilten sich das Kloster Otterberg, die Herren von Randeck, die Herren von Flersheim und die Falkensteiner das Dorf Lohnsfeld und Potzbach.

Im Jahre 1667 fiel Falkenstein an den Herzog von Lothringen und somit auch der falkensteinische Teil von Lohnsfeld. Durch den Vertrag von 1733 wurde die Kurpfalz als Rechtsnachfolger des Klosters Otterberg bestimmt und somit fiel das letzte Viertel von Lohnsfeld und Potzbach auch an den Herzog von Lothringen.

Als 1736 der lothringische Herzog Franz Stephan die Habsburger Erbtochter Maria Theresia heiratete wurde Lohnsfeld praktisch k. u. k. österreichisch und wurde von Winnweiler aus verwaltet. Mit dem Einmarsch der Franzosen 1793 endete die Herrschaft der Österreicher. Bis zum Jahre 1816 herrschten die Franzosen unter Kaiser Napoleon. Mit dem neuen Friedensvertrag von 1816 wurde die Pfalz dem Königreich Bayern zugeschlagen.

Seit dem 1. Mai 1816 gehörte die linksrheinische Pfalz also zum Königreich Bayern und wurden die „Landesteile auf dem Überrhein“ genannt. Ab 1817 erhielt das Gebiet dann die Bezeichnung „Rheinbayern“ und verwaltungsmäßig „Bayerischer Rheinkreis“. Im Jahre 1838 führte König Ludwig I. von Bayern für die Besitzung offiziell die Bezeichnung „Pfalz“ ein.

Aus den aus französischer Zeit bestehenden Arrondissements „Kreise“, erfolgte im Jahre 1817 eine Neueinteilung in 12 Landkommissariate. Dabei bildeten die Kantone Kaiserslautern, Otterberg und Winnweiler das Landkommissariat Kaiserslautern. 1862 erfolgte die Umbenennung in Bezirksämter.

Durch Verordnung vom 12.7.1900 schieden aus dem früheren Bezirksamt Kirchheimbolanden die Distrikte Obermoschel und Rockenhausen aus. Mit dem Distrikt Winnweiler aus dem Bezirksamt Kaiserslautern bilden sie das neue Bezirksamt Rockenhausen. Somit gehörte Lohnsfeld zum Bezirksamt Rockenhausen.

Nach dem zweiten Weltkrieg und der Gründung von Rheinland-Pfalz gehörte Lohnsfeld zum Kreis Rockenhausen.
Im Jahre 1965 wurden die Kreise Rockenhausen und Kirchheimbolanden zum gemeinsamen Donnersbergkreis mit Sitz der Verwaltung in Kirchheimbolanden zusammengeschlossen.

Mit Beginn des Jahres 1972 wurde die verwaltungsmäßige Trennung der Gemeinden Lohnsfeld und Potzbach durchgeführt. Im Zuge der Gebietsreform 1972 kamen Börrstadt, Breunigweiler, Falkenstein, Gonbach, Höringen, Imsbach, Lohnsfeld, Münchweiler/Alsenz, Schweisweiler, Sippersfeld, Steinbach, Wartenberg-Rohrbach und Winnweiler zur neugebildeten Verbandsgemeinde Winnweiler.

Durch die große Gebietsreform im Jahre 1976 wurde Sembach aus dem Kreis Rockenhausen zum Kreis Kaiserslautern zugeschlagen, der Kreis Rockenhausen aufgelöst und dem neuen Donnersbergkreis mit Sitz in Kirchheimbolanden zugeteilt. Somit gehörte auch Lohnsfeld zum Donnersbergkreis mit Sitz in Kirchheimbolanden.

Lohnsfeld 2010

 

Das Wappen von Lohnsfeld

Das Wappen von Lohnsfeld

Das Wappen von Lohnsfeld geht in seinen Motiven zurück auf das Gerichtssiegel des Gerichts Lohnsfeld und Potzbach, das aus dem 16. Jh. überliefert ist.

Lohnsfelder WappenDas Wappen wird beschrieben:
"Von Silber und Rot gespalten, rechts ein grüner Eichenzweig mit einer goldenen Eichel, links eine goldene Pilgermuschel mit dem Schloss nach oben."

In der Heraldik (Wappenkunde) werden die Seiten rechts und links vertauscht angegeben, da die Wappen von den mittelalterlichen Waffen, vornehmlich den Schilden, abgeleitet sind und diese vom Träger – nicht vom Betrachter – aus gesehen werden.

Der Eichenzweig ist ein Gerichtssymbol der Grafschaft Falkenstein, wo er in einer größeren Anzahl von alten Gerichtssiegeln vorkommt (z.B. Winnweiler, Falkenstein, Imsbach, Jakobsweiler u.a.). Die Pilgermuschel ist das Attribut des Hl. Jakobus, der in Lohnsfeld von jeher Kirchenpatron war.

Der Wappenentwurf mit seiner Farbgebung stammt von dem Heraldiker Otto Hupp, der ihn 1928 erstmals veröffentlichte. Als offizielles Gemeindewappen von Lohnsfeld wurde das Wappen erst 1983 angenommen und am 19.05.1983 von der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße genehmigt.

 

Der Schmitterhof

Der Schmitterhof

Am nördlichen Abhang des Einsiedlerbergers in einer Talmulde, die von einem kleinen Bächlein durchflossen wird, welches bei der Pulvermühle in den Mühlgraben mündet, liegt der Schmitterhof. Im Jahre 1558 wurde eine Oberschmiede urkundlich erwähnt. Diese Oberschmiede gehörte damals dem Grafen von Falkenstein. Graf Emich von Daun-Falkenstein hinterließ diese Schmiede bei seinem Tod am - 4.11.1628 - seiner Witwe - Gräfin Anna Amalie von Erbach - als Witwengut. Offenbar wurde damals mit Wasserkraft auch ein Hammerwerk betrieben, denn Wooge sind für diese Zeit dort ebenfalls nachweisbar. Später wurde der Betrieb eingestellt und der Grundbesitz, der dazu gehörte, in mehrere Erbbestandsgüter aufgeteilt, aus denen sich dann nach und nach der heutige Schmitterhof entwickelte.

Schmitterhof Lohnsfeld 2010